Trainer während Corona – Tipps wie ihr gut durch Krise kommt

Der 13.03.2020 wird uns allen, aber besonders uns Trainern noch lange im Gedächtnis bleiben. Es nicht nur ein Freitag, diese 13., es war ein Tag der wahrscheinlich in die Geschichtsbücher eingehen wird. In Deutschland schlossen viele Bundesländer ihre Schulen und Kindergärten, auch die Sporthallen und Sportplätze wurden geschlossen. Um eine schnellere Ausbreitung des Virus und damit den Kollaps des Gesundheitssystems, zu vermeiden, rief die Regierung zu einem „Social Distancing“ auf. Soziale Kontakte möglichst vermeiden, gleichzeitig kommt das quasi einem „Berufsverbot“ für Trainer im Sport gleich.

Auswirkungen auf den Sport

Nicht nur der Trainer selbst war betroffen, sondern der gesamte Sport kam nahezu zum Stillstand. Die Fußballbundesliga musste ihre Spielbetrieb unterbrechen, die Olympischen Spiele in Tokio wurden verschoben, sämtliche Ligen über alle Sportarten hinweg mussten pausieren oder wurden gar, wie zum Beispiel im Badminton oder im Tischtennis, vorzeitig beendet. Athleten, die gerade sich noch auf die Olympischen Spiele vorbereitet hatten, mussten plötzlich ihren Trainingsort auf das heimische Wohnzimmer verlegen. Ja der Coronavirus hat uns alle ziemlich kalt erwischt. Wir merkten auch, „Sport“ ist grundsätzlich nicht systemrelevant.

Chancen und Möglichkeiten

Gerade im Berufsfeld des Trainers merkt man immer wieder, dass wir Optimisten sind und selbst in einer solchen Krise nicht den Kopf in den Sand stecken, sondern nach Möglichkeiten suchen, bestmöglich mit dieser Situation umzugehen. Genauso einfallsreich wie manche Sportler sich bei den sozialen Medien präsentieren, setzen auch die Trainer auf „Alternativprogramm“.

Als kleine Inspiration möchte ich hier mal stellvertretend für alle Trainer ein paar Beispiele aufzählen, die euch Hoffnung und zugleich auch Inspiration geben sollen jetzt nicht aufzuhören, sondern weiter zu machen unter den Umständen, die uns die Krise halt bietet.

Johanna Goliszweski beispielsweise bietet auf ihrer Internetseite einen täglichen Online Kurs zum Mitmachen an. Jeder Interessierte kann so in den Genuss kommen mit der ehemaligen Deutschen Nationalspielerin zu trainieren. Kosten zur Zeit 1,99 € pro Kurs.

Der Badmintonverein Grün-Weiß Mülheim bietet auf ihrer Instagram-Seite jeden Tag um 18:00 Uhr „live“ Training mit ihrem hauptamtlichen Trainer Vasily Kuznetsov an. Mitmachen kann kostenlos jeder, egal ob Vereinsmitglied oder nicht. Ein tolle Werbung für den Verein, das Ergebnis: zahlreiche neue „Follower“.

Der TV-Refrath Abteilung Badminton beschäftigt seine Vereinstrainer auch über während der Coronakrise weiter. Es wird für die Vereinsmitglieder tägliches (Online-) Training angeboten, dreimal pro Woche Athletik, zweimal pro Woche Theorie.

Not macht scheinbar erfinderisch, viele Trainer beschweren sich nicht über die äußeren Umstände oder Auflagen, sondern blicken nach vorne und probieren trotz der außergewöhnlichen Umstände das Bestmögliche raus zu machen.

Wird die Krise den Beruf des Trainers nachhaltig verändern?

Solche Prognosen sind sicher immer schwer abzugeben, aber wir glauben, dass die Coronakrise auch den Beruf, oder den Nebenberuf des Trainers nachhaltig verändern wird. Viele Athleten werden nach der Coronapause wahrscheinlich viel bewusster und vielleicht auch ein wenig dankbarer trainieren. Die Vereine stellen sich besser auf, in Bezug zur Onlinepräsenz und zum Onlineangebot.

„Wir werden auch nach der Coronakrise unser Onlineangebot beibehalten. Wir überlegen sogar das Athletiktraining online vor der Schule anzubieten.“

Heinz Kelzenberg (Abteilungsleiter TV-Refrath)

„Ich hatte auch schon vor der Krise an ein Onlinekursangebot gedacht und werde es auch definitiv nach der Krise weiterführen.“

Johanna Goliszewski (Trainerin und ehemalige Nationalspielerin)

Hilfen für Trainer

Hauptberufliche Trainer, die nicht in einem Angestelltenverhältnis, sondern freiberuflich tätig sind, können, genauso wie andere Soloselbstständige, staatliche Hilfen in Anspruch nehmen. Voraussetzung ist, dass man nicht vorher schon in finanziellen Schwierigkeiten war und durch die Coronakrise mindestens 50% Umsatzverlust im Vergleich zum Vorjahreszeitraum hat. Informationen findet ihr zum Beispiel für das Land NRW hier. Festangestellt Berufstrainer, die krisenbedingt in Kurzarbeit gehen müssen, können die Kurzarbeitergelder des Bundes in Anspruch nehmen.

Mein persönlicher Tipp, für alle nebenberuflichen Trainer: macht eurem Verein ein interessantes Angebot, zum Beispiel führt eure Trainingseinheiten so gut es geht online durch. Das geht gut und kostenlos zum Beispiel mit Skype. Den Zugang zu eurer Skype Unterhaltung könnt ihr ganz bequem per Link in den jeweiligen WhatsApp-Gruppen teilen. Einfach auf „Teilnehmer“ klicken, dann „Link teilen um Gruppe beizutreten“. Natürlich sollten die Vereine eure Trainingseinheit dann auch „ganz normal“ vergüten.

Ihr habt noch weitere kreative Ideen? Schreibt es gerne in die Kommentare. In diesem Sinne, kommt durch die Krise und „bleibt gesund“!

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