Coaching – die fünf besten Einsteigertipps
Das Setting:
Während eines Badmintonkaderlehrgangs in den Herbstferien hatte ich die Ehre bei der Trainerassistentenausbildung für einen halben Tag mitwirken zu dürfen. Seit einigen Jahren gibt es eine gute Kooperation zwischen dem stattfindenden Kaderlehrgang und der Trainerausbildung im Badminton. Die jungen Trainer, die noch komplett am Anfang ihrer Trainerkarriere stehen, dürfen hierbei die von uns vorgegebene Themen mit unseren Spielern über einen Vormittag bearbeiten. Wir Landestrainer sowie die Ausbilder fungieren in dieser Einheit nur als Mentoren für die Trainer in Ausbildung. Die komplette Kommunikation findet dabei nur mit dem Trainer, möglichst nicht mit den Spielern statt. Wir nennen dieses Modell „Coach the Coach“.
Fünf Dinge, die mir bei Feedback geben immer wieder aufgefallen sind und die auch euch schnell zu „besseren“ Coaches machen können:
Formuliert eure Aufgabe, euer Ziel, eure Erwartungen klar an den Athleten.
Während meiner Zeit als „Coach the Coach“ habe ich festgestellt, dass oft die Aufgabenstellung bzw. das Ziel was der Trainer mit seinen Spielern verfolgt gar nicht zu 100% klar war. Ein guter Indikator dafür ist es, einfach mal die Spieler zu fragen: „Was trainierst du eigentlich gerade da? Warum trainierst du das?“ „Für welche Spielsituation trainierst du das?“. Hat der Spieler darauf keine Antwort, müsst ihr als Trainer das Ziel, die Situation etc. besser erklären bzw. euch selbst auch vorher Gedanken machen, was ihr genau verbessern wollt. Das „warum“ ist auch für die Spieler wichtig, achtet deswegen auf eine gute, aber nicht zu lange, Formulierung, die dem Athleten kurz erklärt, worum es geht.
Strahlt Freude, Einsatz, Enthusiasmus aus, bei dem was ihr tut.
Ja, genau richtig gelesen, ich sehe immer noch zu viele Trainer, die mit dem Handy neben dem Feld stehen und nur die Zeit stoppen. Das Maximum, was sie sich abringen ist nach dem Übungsintervall ein müdes „Weeechsel“. In den aller seltensten Fällen, kann man bei solchen Trainern beobachten, dass die Gruppe richtig „on fire“ ist.
Merke: Die Gruppe, eure Athleten sind immer auch ein Spiegel eurer selbst. Wenn ihr nicht 100% für euer Thema brennt, wird es die Gruppe auch nicht tun.
Achtet auf eure Kommunikation
Könnte man wahrscheinlich „Bücher“ drüber schreiben, glaube es gibt sogar einige Leute, die das getan haben. Kurz und knapp wäre für mich wichtig:
- Formuliert Verbesserungen „positiv“, bedeutet sagt dem Spieler nicht, was er nicht machen soll, sondern vielmehr was er anders machen soll.
- Schaut, dass sich Verbesserungsvorschläge und Lob die Waage halten, nur das Eine oder nur das Andere ist beides nicht zielführend.
- „Kritisiert“ nie den Spieler selbst, sondern nur das was er tut. Macht ihm klar, dass ihr ihm helfen wollt.
- Lobt prozessorientiert, unterstützt damit das dynamische Selbstbild (Buchempfehlung von Carol Dweck: „Selbstbild„) eurer Athleten. Zum Beispiel: „Du hast dir echt richtig viel Mühe gegeben heute, super Trainingseinsatz. Wenn du so weiter machst, kannst du dich im Vorderfeld bestimmt weiter stark verbessern.“
Arbeitet täglich an euren „Trainerskills“
Einige Übungen kamen aus dem Grund schlecht, oder gar nicht gut zu Stande, weil die noch nicht so erfahrenden Trainern über unzureichenden Fähigkeiten im Zuspiel oder Zuwurf verfügten. Dies ist als Anwärter für den Trainerassistent nicht schlimm, ich erlebe aber auch bei erfahrenden Kollegen und natürlich auch manchmal bei mir selbst, dass einige Übungen auch daran scheitern, dass Trainer keine gute Figur „on Court“ abgibt. Nehmt euch deswegen Zeit auch diese Skills weiterzuentwickeln.